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37. Ehrenwerte Zwerge

Ein Widder zieht einen Wagen, auf dem sich ein riesiges Fass befindet. Drei Zwerge begleiten den Transport.
Zwergischer Biertransport

 

Das Gewirr vieler Stimmen empfing uns als wir den Speisesaal erreichten. Das rhythmische Poltern von Krügen unterstrich nur das gesellige Ambiente des Ortes. Mit großen Gesten und freudigen Willkommensgrüßen empfing uns die Menge der anwesenden Zwerge. Unsere Plätze an der Tafel der Ältesten hatte man auch heute für uns freigehalten. Kulo, Salis und Maslín winkten uns zu sich.
Kaum saßen wir auf unseren Stühlen, wurden uns Krüge gebracht, aus denen es nach süßem Bier duftete. „Honigbier.“, merkte der Älteste der Bierbrauer Hamit an. „Der Honig wurde beim Brauprozess hinzu gegeben und durfte sein volles Potential während der Gärung entwickeln.“, führte er weiter aus. Golden, süffig und schwer stieg uns das Gebräu langsam zu Kopfe, denn kaum hatten wir einen Krug leer getrunken, stellten die Versorger uns einen neuen hin. Zum Essen gab es heute panierten Bovist mit allerlei Wurzelgemüse, dazu eine helle Soße. Eine köstliche Komposition, von der ich einen Nachschlag nicht ablehnen konnte.

 

Salis schaute mit einem milden Lächeln zu uns herüber. „Diese beiden jungen Zwerge haben auch heute den Stammvätern Ehre gemacht. Sie erwiesen Kargut und Borgar einen guten Dienst und wandeln im Geiste des Steinvaters zwischen uns. Ich bin von ihrer Aufrichtigkeit überzeugt und unterstütze gern ihr Vorhaben, die Zwergenclans wieder zusammenzuführen.“, lobte uns der Älteste der Pilzgärtner. Zustimmendes Geraune wogte durch den Raum auf uns zu. Kulo nickte, erhob sich und brachte die Leute mit einer ausladenden Geste zum Schweigen. „Auch ich bin beeindruckt von diesen beiden fremden Zwergen, die den Weg aus der Ferne unserer ersten Heimat zu uns fanden. Sie tragen die Werte unseres Volkes stolz mit sich und sind wahre Vorbilder. Sie arbeiten hart, besinnen sich stets aufs Neue auf ihr großes Ziel und bewahren die guten Traditionen. Foret und Daril sind von nun an nicht weiter verpflichtet, Aufgaben zu erfüllen, sondern dürfen sich frei in unserer Stadt bewegen.“, führte das Oberhaupt der Gemeinschaft aus.

Ich senkte etwas berührt den Kopf, Foret tat es mir gleich. Dann straffte ich mich, erhob mich vom Platz und stellte mich an der offenen Seite des großen Raumes hin. Festen Blickes wandte ich mich mit einem dankbaren Nicken erst an die Ältesten rechts von mir, danach nach links, den anderen anwesenden Zwergen entgegen und sprach zu ihnen: „Ich habe zu danken, dass wir von euch allen hier trotz der anfänglichen Skepsis so zuvorkommend aufgenommen wurden. Sich gegenüber Fremden zu öffnen, seien sie auch vom selben Volk, ist nach so langer Zeit der Trennung schwierig. Dafür haben Foret und ich Verständnis. Ihr hattet jedes Recht, uns zu prüfen, statt blindes Vertrauen an den Tag zu legen. Umso größerer Dank gilt euch für die Gastfreundschaft, die uns beiden nun zuteilwird. Zum Wohl!“ Mit Klatschen und Gejohle wurde meine kleine Ansprache bedacht, so mancher Krug wurde erneut befüllt und jeder Zwerg wollte mit Foret und mir anstoßen.

 

Wir hatten neue Freunde gefunden und mit Sicherheit neue Hilfe für unser Unterfangen, die Clans wieder zusammenzuführen. Foret gesellte sich bald an meine Seite und erhob seine Hände. Es dauerte nur einen kurzen Moment, ehe sich der Saal wieder beruhigt hatte und er etwas sagen konnte. „Ihr überwältigt mich mit eurer herzlichen Art, liebe Freunde. Es steht außer Frage, die uns gestellten Aufgaben bis zum letzten Moment zu erfüllen, auch wenn wir nun davon freigestellt wurden. Wir werden uns nicht auf Kosten eures Vertrauens ausruhen, sondern weiterhin unseren Beitrag zur Gemeinschaft leisten, solange wir bei euch zu Gast sind.“, versprach er den Bewohnern Ubâr Dûms. Ich nickte zustimmend und nochmals erschallte freudiges Getöse. Die Ältesten nickten und baten uns gestenreich zu sich herüber.

Kulo breite seine Arme aus und grinste breit. „Ihr seid wahrlich herausragende Persönlichkeiten. Morgen werdet ihr also mehr über unsere Stadt und unsere Lebensweise erfahren. Wenn ich euch aber richtig verstanden habe, werdet ihr uns nach dieser Woche wieder verlassen und nach weiteren Siedlungen unseres Volkes suchen. Wir unterstützen eure Sache gern, so gut wir können, als Dank und Lohn für eure geleistete Arbeit. Nun lasst uns noch einen Schluck trinken, bevor Nachtruhe ist.“

Kaum hatte er ausgeredet, wurden uns gefüllte Krüge in die Hände gedrückt und wir stießen erneut an.

Aus dem Abendessen wurde schnell ein Fest, bei dem endgültig jegliche Skepsis Foret und mir gegenüber verschwand, wie es mir schien. Man hatte uns nun in die Reihen der Ernährer aufgenommen. Irgendwann wurde ich müde, das musste wohl nach dem siebenten Krug des wundervollen Honigbieres gewesen sein, also suchte ich nach meinem Gefährten, der mit schläfrigem Blick einwilligte, mir zu folgen. Ich trug ihn mehr, als er lief, aber wir kamen unbeschadet in unserer Unterkunft an, wo ich ihn einfach in sein Bett fallen ließ und mich selbst schnell in das meine begab, nachdem ich den Waschraum noch einmal besucht hatte.

 

Ich fühlte mich frisch und ausgeschlafen, als ich erwachte, ohne geweckt worden zu sein. Nachdem ich mich angezogen hatte, trat ich an die Fensteröffnung, schaute auf den weitläufigen Stadtplatz und entdeckte erstaunt den Grund der andauernden Helligkeit in der Haupthöhle. Am Fels wuchsen Moose und Ranken in denen sich Kugeln befanden, von denen ein gleichmäßiges gelbes Licht ausging. Sobald wie möglich würde ich einen Bewohner der Stadt darauf ansprechen, nahm ich mir vor. Dann ging ich hinunter in den Aufenthaltsraum, wo Pelok an einem der Tische saß und aus einer Holzschüssel aß. Die beiden Versorger vom Vorabend waren auch anwesend und kümmerten sich um alle Wünsche. „Herr Daril, darf ich euch etwas anbieten?“, fragte mich die Frau, als sie mich erblickte. Ich danke ihr nickend und meinte: „Über einen gesüßten Kräuteraufguss würde ich mich freuen und ein Stück Brot dazu wäre wundervoll.“ Ich setzte mich Pelok gegenüber, er sah mich erwartungsvoll an. „Du hast uns heute nicht geweckt, wobei wir doch zu den Viehzüchtern und den Metzgern gehen wollten.“, konfrontierte ich ihn. Er lachte leise und wischte sich den Mund ab, ehe er antwortete: „Die Ältesten sind seit gestern weniger streng mit euch, da ihr euch bewiesen habt. Wir können uns auf den Weg machen, sobald auch Foret soweit ist. Das Leben in Ubâr Dûm findet auch ohne euch statt, wie auch vor eurer Ankunft. Dem Rat ist bewusst, dass ihr beide bald weiterziehen werdet. deshalb wäre es ihrer Ansicht nach nicht richtig, euch ganz in unsere Gesellschaft einzubinden. Sie sind sehr beeindruckt von euch und eurem Vorhaben, daher wollen sie euch Freiräume zugestehen.“ In diesem Moment brachte der männliche Versorger mein Heißgetränk und einen Korb voll Brot an die Tafel. „Kräuteraufguss mit Honig und das Brot, Herr Daril.“, kommentierte er mit einer kleinen Verbeugung. Ich nickte und entgegnete: „Habt Dank, das ist sehr nett. Wie sind eure Namen?“ Etwas Verwirrung zeigte sich in seinem bärtigen Gesicht, aber er antwortete pflichtbewusst. „Sie heißt Lopa und ist meine Nichte, ich bin Glondil. Immer zu euren Diensten.“ Ich erhob mich von meinem Platz, Glondil wich einen Schritt zurück und beobachtete argwöhnisch, was ich tat. Er schien ein wenig zu erschrecken, als ich seine Hände ergriff und ihn festen Blickes ansprach: „Ihr tut so viel für uns, dass wir uns nicht um die alltäglichen Dinge sorgen müssen, Herr Glondil. Erst dachte ich, ihr würdet hier eine Wirtschaft führen, aber ich sehe, dass euer Stand es ist, der die Grundlage für diese ganze Gesellschaft darstellt. Ohne euch Versorger würde Ubâr Dûm nicht funktionieren. Ihr seid das Rückgrat der Ernährer. Ich danke euch allen für die herausragende Arbeit, die ihr seit drei Generationen für eure Gemeinschaft leistet.“ Lopa ließ einen Teller fallen, der scheppernd auf dem Steinboden tanzte, ehe er zum Stillstand kam. Der ältere Zwerg mit dem kurz gehaltenen braunen Bart versuchte zu reden, brachte aber kein Wort hervor. „Da-das hätte ich nun nicht erwartet.“, brachte die Frau hervor, die sich mit verschränktem Armen in meine Richtung verneigte. Ihr Onkel wiederholte diese Geste und auch Pelok war aufgestanden und tat es beiden gleich. Mit schlurfendem Schritt kam Foret gerade die Treppe herunter und schaute verwundert auf die Szene, die sich ihm bot. „Hab’ ich etwas verpasst?“, fragte er in den Raum hinein. Pelok antwortete ihm, bevor ich es konnte: „Dein Gefährte hat sich soeben noch größeren Respekt verschaffen können. Daril hat von selbst erkannt, was die Versorger leisten und Meister Glondil damit sprachlos gemacht. Du hast einen weisen Freund.“ Daraufhin wandte sich der junge Zwerg dem älteren Mann zu. „Zirak Glondil, ich möchte, dass Ihr mich von meinen Pflichten der Stadt gegenüber entbindet, damit ich unseren neuen Freunden folgen und ihnen bei ihrer Mission helfen kann. Ich weiß, dass meine Ausbildung noch nicht beendet ist …“ Der Meister strahlte ihn förmlich an und fiel ihm ins Wort: „Deine Lehrzeit war lang genug, Pelok. Ulgra hatte zuletzt deine Dienstbereitschaft zu sehr strapaziert, da hast du besseres verdient. Doch wer von uns beschwert sich schon über unser Los? Ich weiß, dass du es angestrebt hattest, Koch zu werden, deinen Sinneswandel begrüße ich aber in Anbetracht der Ereignisse. Geh mit ihnen und sei Teil von etwas wirklich Großem. Ich regle das mit Kulo.“ Dem Khazdith stand der Mund offen, bis er sich besann und dem älteren Mann um den Hals fiel. „Das bedeutet mir unheimlich viel, Zirak Glondil. Habt großen Dank!“, platzte es aus ihm heraus, dann wandte er sich sich an Foret und mich: „Ihr wolltet doch eh jemanden von uns bei eurer Sache dabei haben, wenn ich das recht verstanden hatte? Darf ich mitkommen?“ Foret schloss Pelok in die Arme. „Natürlich, Junge! Du bist uns willkommen.“, bestätigte mein Freund seine Anfrage erfreut. Ich grinste breit, umarmte den jungen Zwerg ebenfalls und bestätigte damit Forets Entschluss. „Willkommen, Pelok. Wir werden den Rest der Woche natürlich noch hier verbringen und die ausstehenden Aufgaben abarbeiten, danach ziehen wir drei gemeinsam weiter. Vorerst in westlicher Richtung.“ Langsam beruhigten sich alle Anwesenden wieder und Foret konnte sein Frühstück einnehmen. Danach machten wir uns auf den Weg zu den Viehhirten.

 

Diesmal führte unser Weg an der Ratshalle und dem großen Speisesaal vorbei, ehe wir wieder eine Transportrampe emporstiegen. Nun kamen mir wieder die Leuchtkugeln in den Sinn, die die Haupthöhle taghell erleuchteten und ich fragte Pelok danach. „Es handelt sich um natürlich vorkommende Leuchtbeeren, die dort wachsen. Ihre Wurzeln sind mit dem Myzelgeflecht des Waldes verbunden, woher sie ihre Nahrung beziehen und so praktisch überall gedeihen können. Wenn sie reif sind, lässt ihre Leuchtkraft nach und wir ernten sie, bevor sie von der Höhlendecke fallen. Die Leuchtbeeren ergeben ein leckeres Kompott.“, antwortete er, während wir den über uns her sausenden Loren folgten, die hier ganz aus Metall waren. Zwischen den den eingleisigen Hängebahnen wuchsen auch hier sporadisch Leuchtbeeren, ihre Menge nahm mit fortschreitender Wegstrecke weiter zu, bis wir eine weitläufige Kaverne betraten, auf deren Boden saftiges Grün wuchs. Die Decke und die Wände hingen voll mit den lumineszierenden Beerenfrüchten, was die Umgebung wie am helllichten Tag an der Oberwelt erscheinen ließ. Sogar kleine Bäume standen hier und dort. „Willkommen auf den Weiden Ubâr Dûms, Freunde. Hier grasen sie Schafe, weiter hinten sind die Stallungen der Schweine und die Ausläufe der Hühner. Dort werden wir uns mit dem Ältesten Kulo treffen. Ja, die Versorger kümmern sich um die Tiere.“

Es war, als würden wir oberirdisch unterwegs sein, so viel Leben steckte in diesen hellen Höhlen. Bald kam der Vorsitzende des Rates in Sichtweite, der uns winkend grüßte. „Schön, dass ihr gekommen seid und euer Versprechen haltet. Der Vorarbeiter hat einige Aufgaben für euch, bevor ihr euch in der Metzgerei umsehen dürft.“, wies er uns ein. Kulo ging voran und führte uns in einen der Ställe, wo mehrere Zwerge in bequemer Arbeitskleidung zugange waren. „Pifur, hier sind deine Helfer.“, rief der Älteste ihnen entgegen. Ein stämmiger rotbärtiger Mann mit einem Strohhut wandte sich um, nickte uns zu und trat uns entgegen. „Shamukh Khazâd. Ich werde schon Arbeit für euch finden, die ihr bis zur Mittagszeit erledigen könnt.“, kam der Vorarbeiter direkt zur Sache. Seine Latzhose stützte sichtlich den prallen Bauch, ohne dass der Mann dick wirkte. „Ich zeige euch die Hühnerställe. Dort könnt ihr erst die Eier ablesen und danach ausmisten. Ich denke, das reicht für den Vormittag. Wenn ich recht informiert bin, wollt ihr später noch zu Meister Uzâdín in die Metzgerei.“, setzte er fort und gab zu verstehen, dass Foret und ich ihm folgen sollten. Kulo und Pelok blieben bei den anderen Arbeitern zurück. Im Gehen unterhielten wir uns: „Ich habe euch beim Abendessen gesehen und denke, dass ihr das Herz am rechten Fleck habt. Die anderen Vorarbeiter haben lobend von euch berichtet und eure Ansprachen haben das Herz eines jeden Khazdûn Ubâr Dûms berührt. Ich fühle mich geehrt, euch mit diesem Teil unserer Gesellschaft bekannt machen zu dürfen. Auch wenn es nicht in jeder Hinsicht eine angenehme Arbeit ist.“ Foret und ich nickten wissend und antworteten wie aus einem Munde: „Wir kennen diese Arbeit gut.“ „Ich habe einige Jahre bei Menschen auf einem Bauernhof gelebt, ehe ich mir meiner Aufgabe bewusst geworden war. Dort hatte ich mich viel um die Tiere gekümmert. Diese Menschen waren gute Leute und hatten mich nie verraten, anderen ihrer Art traue ich aber nicht über den Weg.“, erklärte ich mich. Pifur blieb abrupt stehen und drehte sich zu mir um. In seinem Gesicht zeigte sich offenes Erstaunen. „Du hast bei den Großen gelebt? Ich hätte nicht gedacht, dass man es mit denen aushalten könnte. Zumindest scheinen sie dich nicht verdorben zu haben. Du hast meinen Respekt, Herr Daril.“, sprach er und nickte anerkennend. „Ja, sie hatten mich gut behandelt und waren mir in den Jahren eine große Hilfe gewesen. Auch Foret hatte sie kennengelernt. Wir mussten uns vor anderen Menschen verstecken und diese Familie tat ihr Bestes für uns.“, erklärte ich ihm.

Das Gackern der Hühner beendete kurzerhand unser Gespräch. „Körbe für die Eier stehen im Verschlag hinter dem Stall, wo ihr auch Karren und Werkzeug findet. Ihr wisst, was ihr tun sollt und ich vertraue euch. Ich muss zurück zu den Schweinen. Wenn ihr fertig seid, trefft mich dort und ich veranlasse, dass ihr gut versorgt werdet und euch dann jemand zur Metzgerei bringt.“, erklärte er uns, ehe er wieder fortging.

 

Foret und ich holten zwei Kiepen aus der kleinen Kammer und gingen in den langgezogenen Hühnerstall, der mit zwei parallel verlaufenden Sitzstangen und drei übereinanderliegenden Reihen Nistkuhlen ausgestattet war. Jede Reihe zählte einundzwanzig Nester, die wir erst einmal nach Eiern absuchten. In meinem Korb fanden sich zum Schluss fünfzehn, Foret konnte dreiundzwanzig einsammeln. Die Kiepen trugen wir zum Verschlag und rüsteten uns dort mit einer Karre, einem Rechen und einer groben Hacke aus, um die alte Streu aus dem Stall zu entfernen. Die Streu bestand aus Stroh und Spänen, was sie recht gut entfernen ließ. Neben dem Gebäude war bereits ein Misthaufen angelegt worden, auf dem wir nach der Reinigung die Karre entleerten. Zu guter Letzt holten wir frisches Streumaterial aus dem Schuppen und verteilten es im Stall, der nach getaner Arbeit wieder angenehm nach Stroh und Holz roch. Nachdem alle Utensilien wieder in der Kammer verstaut waren, machten wir uns mit den Kiepen voller Eier auf den Rückweg zu den Schweineställen.

Pifur schien erstaunt, dass wir so schnell wieder bei ihm waren und sogar die Eier mitgebracht hatten. „Wundervoll! Ich wusste, dass auf euch verlass ist. Danke.“, nahm er uns in Empfang. „Gegra wird euch mit einer kleinen Mahlzeit versorgen und euch dann zu Uzâdín bringen.“, informierte er uns noch. Eine junge Zwergin kam uns mit einem großen Korb entgegen, den sie mühelos in ihrer Armbeuge trug. „Zum Gruße. Ich bringe euch Brot, Käse, Wurst und etwas Leichtbier.“, rief die dunkelhaarige Khazdûna zu uns herüber, als sie noch gute zehn Schritte von uns entfernt war. Foret hielt sie kurz darauf eine bunt gemusterte Decke hin: „Breitet sie auf dem Rasen aus, wir machen genau hier die Brotzeit.“, bestimmte sie gut gelaunt und setzte hinzu: „Ich bin Gegra, wie Pifur euch sicherlich schon sagte. Es freut mich, euch kennenzulernen.“ Dabei holte sie die mitgebrachten Sachen aus dem Korb, die sie an Foret und mich weitergab. Darunter befand sich auch ein kleines Holzfässchen, aus dem wir die drei Krüge auffüllten, die sie ebenfalls aus ihrer Kiepe zog. Leichtbier war ein beliebtes Getränk zur Mittagsmahlzeit, da es den Kopf nicht so benebelte wie ein Vollbier, dabei konnte man es gut lagern und in den kleineren Fässchen gut überallhin mitnehmen.

Das Brot war frisch und knusprig, wozu der Frischkäse wunderbar passte, den Gegra ebenfalls mitgebracht hatte. „Euch scheint es ja zu schmecken!“, bemerkte sie lachend, während auch sie sich bediente. Nachdem wir satt und zufrieden das kleine Mahl beendet hatten, räumten wir zu dritt alles wieder in den Korb, den Gegra noch in das nahegelegene Haupthaus brachte, das etwas abseits der Stelle errichtet worden war. Anders als in der Haupthöhle waren die Gebäude hier allesamt gemauert und nicht aus dem Fels getrieben worden, was mich ein wenig wunderte. „Nun kommt, lassen wir den Ältesten der Metzger nicht länger warten als nötig.“, trieb die junge Frau uns an, als sie wieder bei uns war.

 

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