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26. Überraschungen und Missgeschicke

Foto von Dan Meyers auf pexels.com
Grüne Hügel und ein Regenbogen

Die locker sitzende Kluft der beiden gelehrten Kristallzwerge erschien uns drei anderen für die Reise unpraktisch, weshalb wir versuchten, sie umzustimmen und davon zu überzeugen, engere Kleidung anzulegen, Letztendlich einigten wir uns auf einen Kompromiss aus enger, aber bequemer Hose sowie einem dickeren Stoffumhang als Basis. Eine andere Waffe als einen Dolch oder einen langen Stab wollten sie auch nicht mit sich führen, das würde ihrer eher sanften Natur widersprechen. Auch das war für uns eher robusten Wanderer akzeptabel. Das Wissen und die magischen Fähigkeiten der neuen Mitstreiter würden der gesamten Gruppe zum Vorteil gereichen, gemäß einem der zwergischen Grundsätze, nachdem wir nur mit vereinten Kräften wahrlich Großes leisten könnten. So sollte es dann sein. Jeder trug einen Teil der gemeinsamen Vorräte mit sich, damit die Last möglichst gut verteilt war. Die eigene Marschverpflegung trug jeder Zwerg für sich selbst. Die Wissenden bedienten sich aus einem riesigen Fundus, den ihre Gildenmitglieder vor ihrem „Schritt in die Ewigkeit“ hinterlassen hatten. Hier fand man viele Kleidungsstücke, Waffen und sonstige Ausrüstung sorgfältig in viele Regale sortiert. Ich erspähte dort eine grobe einfache Strickmütze, die meinen spärlich behaarten Kopf warmhalten sollte und nahm sie an mich. Bevor wir die Kalten Tunnel zu fünft verließen, nahmen wir noch eine letzte Mahlzeit zur Stärkung zu uns. Die Räumlichkeiten hinterließen wir so sauber und aufgeräumt, wie möglich, nachdem wir schließlich noch alle unsere Trinkflaschen und Wasserschläuche aufgefüllt hatten. Sodann begaben wir uns zu den drei Stadttoren, die man von der Innenseite her einfach öffnen konnten, indem man seine Hände auf den Verschlussstein legte. Rognil machte es uns vor, denn er kannte die Prozedur bereits seit der Entstehung der Siedlung. Sollten wir je wieder hierher zurückkehren, würden wir nun ebenfalls wissen, was zu tun wäre.

Die Tore ließen wir recht schnell hinter uns. Nach zwei längeren Ruhepausen durchquerten wir die Höhle, in der uns die Salamanderwesen begegnet waren. Zügig, um sie nicht wieder aufzuschrecken, gingen wir leise auf dem Hauptweg weiter. Bis wir den Wegstein vor den Minen der Eisenbinge erreichten, verging noch viel Zeit. Wir unterhielten uns viel und wurden einander vertrauter während der vielen Tage, die wir in den unterirdischen Gängen unseres Volkes verbrachten. Für den Weg über den See, der sich kurz vor der Hohlburg befand, mussten wir die Gruppe aufteilen, alle zusammen konnten wir die Lore nicht benutzen. Ich fuhr mit Spigna und Olthek zuerst, Foret und Rognil folgten uns nach. Am Wegstein von Tumunkazor machten wir ein letztes Mal Rast, bevor wir die uns bis dahin unbekannten Tunnel betraten.

Ich erinnerte mich an meinen Weg zur Eisenbinge und berichtete meine Weggefährten: „Ab einem gewissen Punkt waren die Gänge eingestürzt und ich hatte mit etwas Mühe einen Ausstieg in einem Baum erreicht, der zu der Bekanntschaft mit Iwan führte, nachdem Hyrasha mich aufgespürt hatte. Wenn wir diesem Weg hier folgen, kann es gut sein, dass wir auf einige Hindernisse stoßen. Möglicherweise müssen wir auch ein Stück in der Oberwelt zurücklegen. Kennst du einen andren Weg, Rognil?“ Das gefiel besonders unseren Gefährten aus Kallâ Atâr am wenigsten. Rognil schüttelte den Kopf. „Nein, das ist auch der Weg, den ich damals gegangen war, um nach Gabil‘urdûm zu reisen. Wir müssen es wohl darauf ankommen lassen.“ Als wir die neue Richtung einschlugen, waren wir alle wachsam und hielten unsere Waffen verteidigungsbereit in den Händen.

Der Gang bestand noch ein längeres Stück aus gemauerten Ziegeln, in deren Fugen schwach glimmendes Myzel für das Nötigste an Helligkeit sorgen. Daran anschließend wichen sie nacktem Fels, der sich nun wieder selbst trug und mild blaugrün von Innen heraus schimmerte . Ab und an ragten uns Wurzeln entgegen, die sich durch Risse im Gestein ausbreiteten. Es gab viele Stellen, an denen der Untergrund uneben war und das Vorankommen erschwerte, oder uns Geröll den Durchgang versperrte. Mit vereinten Kräften war ein Einfaches, diesen kleinen Widrigkeiten entgegenzuwirken. Erst nach vielen Tagen und mehreren Pausen und Übernachtungen kamen wir an eine Stelle, die unpassierbar schien. Der Tunnel war komplett eingestürzt und ob wir uns einen Weg hindurch graben konnten, war nicht gewiss, aber wir versuchten es. Vorsichtig räumten wir von oben beginnend das Geröll auf die linke Seite des Tunnels. Nun hatten wir anstatt nur einer Schaufel auch eine Spitzhacke und einen großen Hammer dabei, um uns den Weg frei machen zu können. Wir versuchten also rechts im Tunnel soweit Platz zu schaffen, dass wir hintereinander die Engstelle passieren konnten. Olthek und Foret wechselten sich beim Abtragen des Schutts ab, Spigna, Rognil und ich schichteten den Bruchstein im Tunnel wieder so auf, dass nicht wegrutschen sollte.

Die anstrengende Arbeit kostete uns viele Stunden, unterbrochen von zwei größeren Pausen, die wir zum Essen und zum Schlafen nutzten, hier natürlich wieder mit eingeteilten Wachen. Spigna und Rognil versahen immer die erste und letzte Wache, damit ihnen immer ein anderer Zwerg zu Seite springen konnte, sollte sich etwas ereignen. Unsere Vorräte gingen allmählich auch zur Neige, obwohl wir reichlich eingepackt hatten, also mussten die Mahlzeiten etwas kleiner ausfallen.

Zu guter Letzt stießen Olthek und Foret durch den Geröllhaufen und mit vereinten Kräften räumten wir den Rest des Weges frei, um auf die andere Seite zu gelangen. Kaum waren wir hindurchgeschlüpft, rutschten von oben die Gesteinsbrocken nach und verschlossen den so mühsam geschaffenen Durchbruch wieder. Der aufgewirbelte Staub ließ uns alle schwer husten, aber wir hatten Glück, dass niemand wirklich verletzt wurde. Nur Rognil hatte eine Schramme am Bein davongetragen und von seinem Umhang war ein Fetzen abgerissen worden.

Nachdem sich der Staub wieder gelegt hatte, spülte jeder seinen Mund aus und trank einen großen Schluck, um die Kehle zu befeuchten. Wir befanden uns unter freiem Himmel, aber es war Nacht und die Sterne spendeten zaghaft Licht aus dem Himmel. Der Zwergentunnel lag verschüttet rechts von uns und wir erholten uns immer noch von dem Schreck. Es war kühl und eine leichte Brise umspielte unsere Bärte sowie Spinellas Zöpfe. Wir beschlossen, bis zum Morgen zu warten, damit wir uns besser orientieren konnten. Jeder mummelte sich zum Warmhalten in seine Decke ein. Rognil hatte als erster Wachdienst, bevor Foret übernehmen würde. Die Nacht war aber kürzer, als wir uns ausgemalt hatten.

Die mittlere Wache hatte ich, während der begannen die ersten Vögel in der aufgehenden Sonne zu zwitschern. Der Mischwald um uns herum war dicht, der Boden mit Farnen und Sträuchern bewachsen Hinter uns, wo der Schutt des zerstörten Ganges lag, erhob sich sanft ein Hügel. Links von mir brachen die ersten hellen Sonnenstrahlen durch das Dickicht und hüllten die Umgebung in ein magisches Licht.

„Guten Morgen, ihr Schnarchnasen! Die Sonne lacht!“, weckte ich frech meine Gefährten. Sie rieben sich verschlafen die Augen und grummelten mich an. Dann bemerkten sie die Schönheit des Momentes und alle verstummten. Ein Lächeln zauberte sich auf jedes der Gesichter. „Vielleicht können wir unsere Vorräte auffüllen, während wir im Wald unterwegs sind.“, schlug Olthek vor, womit alle einverstanden waren. Doch bevor wir die Reise fortsetzen würden, kümmerten wir uns um das Frühstück.

Unter dem Blätterdach dauerte es, bis die Luft warm wurde, aber es war eindeutig Sommer. An einigen der Sträucher hingen reife Himbeeren, die Foret einsammelte, auch ich naschte einige. Nach dem eher kargen Mahl, besprachen wir das weitere Vorgehen. „Wollen wir versuchen, wieder in den Tunnel zu gelangen?“, fragte Rognil, dem die Aussicht, die Wanderung oberirdisch weiterzuführen nicht zu behagen schien. „Angenehmer für uns wäre eine Reise durch die Tunnel allemal.“, antwortete Olthek darauf, aber Foret warf ein, dass man im Freien eher Nahrung fände. Spigna fühlte sich außerhalb der Zwergenwelt auch nicht besonders wohl, wie sie erkennen ließ. „Es ist interessant, einmal die Oberwelt zu erleben, doch möchte ich keinen Menschen begegnen.“, sagte sie ehrlicherweise.

„Dann versuchen wir es nochmal, den Tunnel freizuschaufeln.“, legte ich mich fest. Alle nickten mehr oder minder glücklich, doch sie erkannten meine Rolle als Anführer der Reisegruppe neidlos an. Nachdem wir unser Gepäck wieder aufgenommen hatten, folgten wir dem eingestürzten Tunnel, ein Stück. Mich erinnerte das sehr an den Weg vom Hartfels zur Hohlburg, wo uns Ähnliches widerfahren war. Mit den einfachen Mitteln, die wir zur Verfügung hatten, würden wir zu lange brauchen, um ein neues Tunnelstück zu graben, deshalb sahen wir davon ab es zu versuchen.

 

Noch war es recht früh am Tag und wir hatten beim Gehen die Sonne im Rücken, als wir am Rand des Hügels westwärts entlangliefen. Der dichten Vegetation wegen kamen wir nicht schnell voran, sondern mussten an eigen stark zugewucherten Stellen unsere Äxte und Messer benutzen, um uns durchzuschlagen. Es schien um die Mittagszeit gewesen zu sein, als ein Sonnenstrahl wie gezielt durch das Blätterdach brach und etwas auf der Erhebung grell funkelte. Spinella bemerkte es zuerst und machte uns darauf aufmerksam. „Seht, Khazdân! Lasst uns schauen, was da so leuchtet.“, forderte sie uns auf. Natürlich waren wir ebenso neugierig. Olthek war als Erster die Anhöhe heraufgelaufen, Spigna schloss gleich zu ihm auf. Wir drei älteren Zwerge brauchten etwas länger. Ein durchsichtiger geschliffener Kristall, ähnlich dem Edelstein aus der kleinen Höhle, in der meine Kapsel deponiert gewesen war, nur größer, steckte in einem Stein an der Oberfläche des sonst begrünten Hügels. Seitdem ich meinen Stein gefunden hatte, behielt ich ihn immer in einem Beutel an meinem Gürtel. Ich holte ihn heraus und verglich ihm mit dem Fundstück. Tatsächlich bestanden sie aus dem gleichen Material. Olthek und Spinella begutachteten beide Steine und kamen zu dem selben Ergebnis, dass es sich in beiden Fällen um einen Zirkon handelte. Die in den magischen Künsten ausgebildete Khazdûna bemerkte außerdem eine Verzauberung auf ihnen. Ich hielt meinen Stein in die Höhe, woraufhin sich das Licht durch ihn fokussierte. Den Strahl lenkte ich langsam auf den größeren Edelstein. Als würden die Zirkone eine Verbindung eingehen, intensivierte sich der Strahl zwischen ihnen. Es rumpelte unter uns, der Strahl erlosch und mit lauten schleifenden Geräuschen versank der größere Edelstein in der Anhöhe. Ich ließ mir von Foret die Schaufel geben und entfernte damit Bewuchs und Erde, wo sich eben noch der beinahe faustgroße Stein befunden hatte. Nach kurzem Graben kam ein Eingang zum Vorschein, der sich vor uns geöffnet hatte und eine Treppe führte abwärts in den Hügel hinein. Wir alle staunten nicht schlecht, was sich vor unseren Augen abspielte. Ich gab Foret seine Schaufel zurück und wagte mich in den Gang hinunter. Die anderen folgten mir vorsichtig. Olthek, der als letzter die Treppe betrat, versuchte die Tür wieder zu schließen, die dafür aber zu schwer war. Es musste in der Nähe einen Mechanismus dafür geben. Alle hielten Ausschau nach einem Schalter, aber niemand konnte einen entdecken und wir gaben die Suche auf. Die Stufen führten weit hinab und waren eindeutig das Werk unseres Volkes. Bläulich schimmerte es aus den Wänden, wie ich es aus Gabil‘urdûm kannte. Zweimal bog die Treppe nach rechts ab, bis sie in einen Raum endete, der nach einem Haltepunkt aussah. Zwei Schienenstränge führten mitten hindurch und ein Schaltpult in doppelter Ausführung war in die Wand neben dem Aufgang eingelassen. Das erste Pult war mit „Takal Dûm – Gabil‘urdûm“ beschriftet, auf dem zweiten prangte die Inschrift „Minen“. Demnach war dies die Haltestelle einer Bergbausiedlung zwischen den Städten. Sollten wir die Reise fortsetzen oder uns lieber hier zuerst umsehen? „Kommt dir das bekannt vor, Rognil?“, fragte ich den Chronisten, der daraufhin den Kopf schüttelte. „Dann möchte ich die Hinterlassenschaften unserer Brüder gern untersuchen.“, formulierte ich meinen Wunsch. Niemand war dagegen und wir schritten nacheinander durch die Türöffnung, die neben den Schienen in einen anderen Raum führte. Die niedrige Kuppel war aus Bruchsteinen zusammengefügt worden, deren Fugen von grünlich schimmerndem Myzelium durchzogen waren. In ihrem Zentrum ragte ein typischer Wegweiser auf, den wir gemeinsam neugierig betrachteten. Unser Standort prangte in hervorgehobenen Runen auf dem Stein:

 

 

 (thaikû jalaiglêm)

„Schimmernde Minen“

 

Darunter war ein Text graviert, der Folgendes aussagte:

„Beim Bau der Tunnel, die unsere neu gegründeten Städte verbinden, entdeckten wir reiche Erzadern. Wir beschlossen, hier eine Mine anzulegen und einen Bahnknotenpunkt zu errichten.

Leggurd, Meister der Steinformer“

 

Ich war einerseits sehr erfreut, aber genauso verwirrt über diese Worte. „Olthek, Rognil, wusstet ihr nichts davon? Dieses Bauwerk scheint bereits einige Zeit zu bestehen.“, teilte ich meine ratlosen Gedanken meinen Begleitern mit. Spigna meldete sich zu Wort: „Ich kann mich nicht daran erinnern, davon je etwas gehört zu haben. Den Gedanken daran mag ich aber sehr.“ Rognil räusperte sich. „Die Steinformer und die Feuerlenker hatten damals bereits Ideen dazu, eine Umsetzung war zu jener Zeit aber noch weit entfernt. Ich bin erfreut, dass später das Projekt umgesetzt wurde.“ „Dann sollten wir uns hier auf jeden Fall eingehender umsehen.“, schlug Foret vor. Olthek, der eben noch sehr nachdenklich dreingeschaut hatte, trug seine Überlegungen auch noch bei. „Ich weiß nichts über einen Besuch anderer Zwerge im Hartfels, bevor ihr beiden ankamt. Vielleicht wurde das Vorhaben irgendwann aufgegeben.“ Ich nickte, trug in meinem Kopf alle Aussagen zusammen und kam zu folgendem Schluss: „Wir schauen uns die Station, die Mine und alles Andere hier an, bevor wir über unseren weiteren Weg entscheiden. Lasst uns je zu zweit die Umgebung erkunden. Der Wegstein ist unser fester Treffpunkt.“

Innerhalb des recht niedrigen Raumes, in dem wir gerade noch aufrecht stehen konnten, gab es Inschriften über jedem Ausgang, die beschrieben wohin der Weg führen würde.

Wir hatten vom Zugang, der mit „Ausgang Oberwelt, Abfahrt untere Minen, Abfahrt Eisenbinge, Abfahrt Große Halle“ gekennzeichnet war, den zentralen Raum aus südlicher Richtung betreten. Drei weitere Türbögen galt es für die Exkursion zu durchschreiten. Der östliche Torbogen war der Zugang zum Rasthaus. Hier gab es einen Gemeinschaftsraum, eine Kammer zum Schlafen sowie eine Küche. Foret blieb hier, um für das Essen zu sorgen. Den westlichen Teil des Bauwerks untersuchten Spinella und Olthek. Mit Rognil begab ich mich zum nördlichen Ausgang. Auf den Steinen waren folgende Ziele vermerkt: „Abfahrt Feuerhöhlen, Abfahrt Grüne Berge“. Kaum hatten wir die Öffnung passiert, knickte der Tunnel nach rechts ab und führte mit leichtem Gefälle abwärts, bis wir eine weitere Bahnstation betraten.

Ein einzelnes Gleis, das den Raum teilte und die dazugehörigen Vorrichtungen fanden wir dort in tadellosem Zustand vor. Rechts endete die Linie an einem Prellbock, links verließ der Schienenstrang westwärts die kleine Halle. Mehr fiel uns dort nicht auf. Wir gingen zurück und setzten uns zu Foret in die Raststube. Nicht viel später tauchten auch Spigna und Olthek wieder auf und berichteten von ihrer Erkundungsgang.

„Der Gang, der an den Torbogen anschließt, ist ein Verbindungsweg zu den oberen Minen. Wenn man ein Stück hineingeht, zweigt eine Treppe ab, die nach unten führt. Dort ist eine Grabstätte errichtet worden, deren Widmung auf ein Grubenunglück verweist.“, berichtete Spinella. „Meister Leggurd, von der Inschrift des Wegweisers, wird als eines der Opfer benannt. Ich befürchte, dass sich unsere Verwandten nach dem Unfall wieder von hier zurückgezogen hatten. Wir konnten keine neueren Hinterlassenschaften ausmachen.“, ergänzte Olthek. Rognil und ich erzählten daraufhin von unserer Exkursion.

Foret war dann auch soweit mit der Mahlzeit und wir deckten flink den Tisch, um uns zu stärken. In den Vorratsbehältern der Küche hatte er getrocknete Pilze und sauer eingelegtes Gemüse gefunden, das immer noch genießbar war. Bevor wir uns wieder auf den Weg machten, ruhten wir noch ausgiebig und teilten die Nachtwache ein, damit jeder den nötigen Schlaf bekommen konnte. Rognil bezog seinen Posten im Aufenthaltsraum, während wir anderen uns zur Ruhe begaben.

Alles blieb ruhig, solange wir uns in den Schimmerminen aufhielten. Der Schlaf tat allen gut und Spigna und Rognil weckten uns, damit wir gemeinsam das Frühstück einnehmen konnten.

„Wir gehen also erst nach Gabil‘urdûm. Die Geschichte der Steinformer ist sicher interessant und über den Weg von Darils Seelengefäß können wir dort sicher auch besser nachforschen.“, stieß Foret das Gespräch an. Alle waren damit einverstanden und so machten wir uns nach der Stärkung zurück zum Bahnsteig in Richtung der großen Halle, die zum Refugium des Krakonoš geworden war.

Ich betätigte die Schalttafel, damit die drei Loren in der korrekten Fahrtrichtung auf die Gleise gefahren wurden. Olthek wies ich an, den Hebel neben den Schienen zu betätigen, woraufhin ein Wagen nach dem anderen bereitgestellt wurde. Wir brauchten sie nur fest zusammenschieben, um sie zu koppeln und verstauten einen Teil des Gepäcks im mittleren Waggon, in dem Spinella Platz nehmen sollte. Foret sollte die Bedienung des Zuges übernehmen, ich würde hinter ihm sitzen und die anderen beiden Zwerge besetzten die hintersten Plätze. Als alle auf ihren Sitzen saßen und ihre Bereitschaft meldeten, löste Foret die Bremse der Lore, Spigna und Olthek taten es ihm nach und wir setzten uns gemächlich in Bewegung.

 

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