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Ist Demokratie am besten?

Foto von Ingo Joseph von Pexels
Reichstagsgebäude in Berlin

Ist Demokratie am besten?

von Daril Steelbone

 

Grundlegend kennen wir drei verschiedene Staatsformen. Das sind Monarchie, Diktatur und Demokratie.

Dieser Tage frage ich mich wieder öfter, warum manche Menschen in unserem Land die Demokratie abschaffen wollen und, warum zum Beispiel sogenannte “Reichsbürger” sich wieder eine Monarchie nach preußischem Vorbild zurücksehnen oder gar manche Personen sich eine Diktatur wie im Dritten Reich wünschen. Das kann ich nicht verstehen, denn die persönliche Freiheit jedes einzelnen Bürgers kann doch nur in einer Demokratie gewährleistet werden.

In einer absoluten Monarchie, wie in den meisten Ländern Europas bis 1918, hat die Königs- oder Kaiserfamilie die uneingeschränkte Macht und steht über dem Gesetz. Das Volk ist so den Launen des Monarchen ausgesetzt und muss gegebenenfalls unter ihnen leiden. Besser finde ich da schon eine Parlamentarische Monarchie, in der ein demokratisch gewähltes Parlament über die Gesetze berät. Der Monarch oder die Monarchin besitzt nur noch wenig Macht und bekleidet das Amt meist nur noch repräsentativ.

Eine Diktatur oder auch eine autokratische Herrschaft lehne ich persönlich am meisten ab.

Eine einzelne Person, eine kleine Gruppe oder auch das Militär bestimmt selbstgefällig über die Geschicke des Staates. Das macht diese Form nicht besser oder schlechter als eine absolute Monarchie, denn das Volk ist den Herrschenden quasi ausgeliefert.

Proteste und aufkeimende Revolutionen werden unter solchen Umständen oft gewalttätig durch die Staatsmacht niedergeschlagen und die freie Meinung weitgehend unterbunden. 

 

Alle drei Staatsformen gab es bereits im heutigen Deutschland.

Kleine und größere Absolute Monarchien bis 1871.

Das Deutsche Kaiserreich von 1871 bis 1918 war eine Konstitutionelle Monarchie, die dem Kaiser nur geringe Einschnitte in der Machtausübung brachte.

1919 bis 1933 erlebte Deutschland mit der Weimarer Republik zum ersten Mal eine Parlamentarische Demokratie. Leider war das eine politisch und wirtschaftlich sehr unruhige Zeit und die NSDAP mit Hitler kam letztendlich an die Macht und formte eine Diktatur, die systematisch anders denkende, genetisch abweichende sowie anders glaubende Menschen systematisch verfolgte und ermordete.

Mit Ende des zweiten Weltkrieges 1945 sollte aber auch diese Ära ein dunkler Abschnitt der Weltgeschichte werden.

Im Zuge der Teilung Deutschlands nach dem Krieg entwickelte man für die BRD im Westen eine Parlamentarische Demokratie als Staatsform. In der sozialistischen DDR im Osten kam es zu einer Parteidiktatur mit demokratischem Anstrich. Im Osten also vom Regen in die Traufe …

Aber niemand sagt, dass Demokratie einfach sei. Unsere heute gemeinsame indirekte Demokratie mit gewählten Parlamenten erfordert ständige Arbeit.

Ob unsere gewählten Volksvertreter immer die richtigen Entscheidungen treffen, können wir nicht voraussagen. Wie eine neue Regierung über Gesetze und in Notlagen entscheiden könnte, wissen wir nicht. Aber wir können unseren Beitrag zum demokratischen Prozess leisten, indem wir frei und anonym unsere Parlamente wählen dürfen. Die Meinungs- und Pressefreiheit werden genauso geachtet, wie die Würde der einzelnen Person. Zumindest auf dem Papier. Wie damit jedoch umgegangen wird, ist jedoch oft sehr individuell.

Deshalb sollten wir alle zu schätzen wissen, welche Vorzüge unsere demokratische Gesellschaft gegenüber anderen Staatsformen doch zu bieten hat. Es kommt auf uns, jeden einzelnen Menschen, an wie wir mit diesen Freiheiten und Möglichkeiten umgehen.

Manche treten sie mit Füßen, weil sie die Vergangenheit romantisch verklären oder andere, weil sie Hass und Gewalt leben. Für mich ist ersteres noch ein wenig verständlich, zweiteres aber keineswegs.

Was sind eure Gedanken zum Thema Staatsformen?

Wie wichtig ist euch Demokratie?

 

Quellen und Weiterführendes:

 

 

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