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Paralysiert

Die Sonne scheint, es ist Sommer.

Ich fühle mich wohl, denn eigentlich geht es mir gut.

Eigentlich.

 

Ich schaue in die Welt hinaus durch mein kleines Fenster.

Um mich herum nur grüne Wälder und Felder,

Zwitschernde Vögel von morgens bis zum letzten Sonnenstrahl.

Wenn ich nicht wüsste, was in der Ferne passiert, könnte ich glücklich sein.

Könnte.

 

Doch ich schaue weiter, sehe was dort ist,

Höre von Hass, Gewalt und Diktatoren,

Sehe Bilder, die mich verstören,

Die mich aus meiner heilen Welt reißen.

 

Menschen ohne Mitgefühl, nur Egoismus.

Menschen bereit loszuschlagen, angestachelt.

Menschen, die für Rechte kämpfen,

Menschen, die keine Rücksicht nehmen.

 

Ich weine, schreie meine Angst und Wut heraus,

Weil ich Dinge sehe, die so unfassbar sind,

So schmerzen, weil nur Leid entspringt.

Gegen jede Vernunft, gegen jedes Gefühl

Wird rebelliert, entgegengewirkt, gemordet, gehasst.

 

Niemand verdient das.

Niemand will das.

Niemand ... hört zu.

 

Doch.

Hier ein Licht.

Dort ein Lächeln.

Anderswo eine helfende Hand.

 

Die Hoffnung keimt trotz allem.

Der Schimmer einer besseren Welt?

Doch was, wenn wir nicht tätig werden?

Was, wenn wir uns doch alles nur selbst zerstören?

 

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